Carrie Soto is Back: Roman | Deutsche Ausgabe: Starautorin und BookTok-Liebling Taylor Jenkins Reid erzählt von einer Heldin, die um jeden Preis gewinnen will
K**S
Carrie Soto is unsympathisch
Mit 20 Grand Slam-Siegen ist Carrie Soto die erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten. Als einige Jahre nach ihrem Karriereende eine andere Spielerin diesen Rekord einstellt und sie in der Folgesaison möglicherweise sogar übertrumpfen könnte, beschließt die 37jährige Carrie, ein Comeback zu wagen.Ein Mainstream-Roman von einer Hype-Autorin über Tennis, der in den 90ern spielt, veröffentlicht während der diesjährigen US Open. Allein die bloße Existenz dieses Buches hat mich völlig aus den Schuhen gehauen. Das würde MEIN Buch! Als großer Tennisfan mit besonderem Nostalgiefimmel für das im Roman behandelte Jahrzehnt mit all meinen Lieblingen von damals, hatte die Geschichte bei mir so viele Vorschusslorbeeren, dass sie gar nichts falsch machen konnte. Zumal von Taylor Jenkins Reid, von der ich zwar gerade mal ein halbes Buch bisher auf Englisch gelesen hatte, aber die alle, aber auch wirklich alle Leser*innen grandios finden.Ja, und dann ...Den Schreibstil mag ich leider gar nicht. Show don't tell scheint für Jenkins Reid kein besonders wichtiger Schreibtipp zu sein. Die Geschichte wird in der Gegenwart aus der Ich-Perspektive erzählt, was ich von den wenigsten Autor*innen gelungen finde. Die Hauptfiguren neigen dann oft zu plötzlich aufkommender Selbstanalyse, und der Text wird generell sehr erklärend. Letzteres auch hier: kaum etwas wird uns gezeigt, wir lesen dafür umso plakativer, wie Carrie Soto so ist, was sie so tut, was ihr Vater so macht und ihr Trainingspartner auch. Anstrengend wird das zum Glück nie, auch nicht für die eigene Vorstellungskraft. Die Sätze sind hauptsächlich kurz und einfach, knapp an der Grenze zu platt, aber wir wollen uns ja auch keinen Knoten ins Hirn lesen.Besonders gelungen (ohne den Originaltext zu kennen) fand ich auch die Übersetzung nicht. Man merkt dem Roman fast zu jedem Zeitpunkt an, in welcher Sprache er geschrieben wurde, was bei einer Übersetzung natürlich nicht passieren darf. Die wörtliche Rede las sich permanent so, als seien das natürliche Dialoge - im Englischen. Im Deutschen fand ich das fürchterlich. Und auch einige Holperer im Satzbau lassen sich immer wieder finden.Dass ich ein anderes Buch der Autorin gerade auf Englisch lese, hat jedoch nichts damit zu tun, dass ich hier besonders auf die Übersetzung geachtet hätte. Zum Einen lese ich derart selten auf Englisch, dass ich Unterschiede im Schreibstil nicht erkennen kann, zum Anderen handelt es sich bei diesem Roman um "Daisy Jones & the Six", das komplett in Form eines Interviews bzw. wörtlicher Rede geschrieben ist, was sich mit einem "normalen" Romantext einfach nicht vergleichen lässt.Von der Übersetzerin, Babette Schröder, habe ich bereits öfter etwas gelesen, und mir ist nichts negativ im Gedächtnis geblieben. Gepfuscht hat sie jedoch auch bei der Übersetzung im Tennis-Jargon: der Break, Junior-Wimbledon, Ad-out - was'n das alles? Aber auch die Autorin selbst hat hier und da bei den Regeln gepatzt. Insgesamt habe ich 12 Fehler gezählt, würde die aber niemals in meine Bewertung einfließen lassen. Polizisten und Rechtsmediziner rotieren bei 9 von 10 Thrillern wahrscheinlich weit heftiger als so ein grummeliger Tennis-Nerd mit Klebezetteln im Anschlag.Fehler im Tennis-Sprech: wenn's ja nur das wäre ...Carrie Soto ist die mit Abstand unsympathischste Protagonistin, von der ich seit langem gelesen habe. Ja, man kann sie schmeichelhaft und durchaus positiv gemeint mit unangepasst und unbequem bezeichnen, ich habe sie als fast durchweg schlicht unsympathisch auf eine nicht schön von ihr zu lesende Art empfunden. Sie ist vom Ehrgeiz zerfressen, hält sich für die Beste, ist ihren Gegnerinnen und teilweise auch den Fans gegenüber respektlos und bricht sich bei jeder halbwegs menschlichen Regung einen Zacken aus der Krone.Dabei ist sie schon auch mal reflektiert, insofern, dass sie ihrem Vater vorwirft, er habe sie zu einer solchen Person erzogen - diese Einsicht wird jedoch genauso wenig weitergeführt, wie viele anderen wichtigen Punkte, die Jenkins Reid immer nur kurz anreißt, vor allem, was die Leistung im Damentennis angeht, die schon immer von Kritikern als nicht so groß wie die der Herren angesehen wird.Durch die permanenten Spielszenen kommt einfach alles zu kurz. Aufgeheizt von einer (negativen) Rezension, in dem Buch würde NUR Tennis gespielt und sonst nichts, konnte ich mir zunächst nichts Schöneres auf der Welt vorstellen, als das. Mittlerweile muss ich sagen: ok, es wird NUR Tennis gespielt, und das ist einfach keine Geschichte. Dazu kommt, dass Carrie Sotos Matches immer gleich ablaufen: es ist immer eng, es sind immer drei Sätze, und es ist immer ein knapper Spielstand. So weit, so unrealistisch. Dass sie bei allen vier Grand Slam-Turnieren des Jahres auch immer erst im Finale auf ihre Erzrivalin treffen würde, ist auch nicht gerade direkt aus dem Leben gegriffen. Aber gut, das dient natürlich der Dramaturgie.Apropos realistisch und wichtige Themen: wenn man eine Geschichte über Tennis in den 1990ern ansiedelt, hätte man so vieles erzählen können, beispielsweise über das Ungleichgewicht im Preisgeld. Dass hübsche Frauen mit Werbedeals wesentlich mehr verdienen konnten (und auch noch können) als mit dem (auf Topniveau schon immer sehr lukrativem) Sport selbst, wird, wie viele andere wichtige Themen, nur mal eben in einem Nebensatz kurz erwähnt. Doch zu mehr als einem Trend scheinen die 90er hier nicht zu dienen. Hin und wieder blättert Carrie Soto mal in einer Klatschzeitung, schaut sich "Before Sunrise" im Kino an und sieht Lady Di im Wimbledon-Publikum sitzen, doch das war's. Dass hier immer wieder Spieler und Spielerinnen den Platz betreten, die über 30, teilweise sogar 40 Jahre alt sind, ist dank fortgeschrittener sportmedizinischer Versorgung ein aktuelles Phänomen. In den 90ern waren die Körper der Einzelspieler spätestens mit Ende 20 fertig.Warum "Carrie Soto is back" übrigens vom Verlag als Liebesroman gelabelt wird, ist mir außerdem ein Rätsel. Dieser Nebenplot ist verschwindend gering und durch den emotionslosen Schreibstil auch überhaupt nicht greif- bzw. fühlbar.Also, nein, dieses Buch hat mir leider nicht gefallen. Vom Aufbau der Geschichte, die mit der Kindheit und ersten Karriere Carrie Sotos beginnt, dabei einerseits gehetzt wirkt, andererseits mit 90 Seiten viel zu lang, über das ewige, nicht übersetzte Spanischgespreche ihres Vaters, die sich in der Argumentation ständig wiederholenden Sportkommentare zwischen den Kapiteln (übrigens würde ein Tenniskommentator eine Spielerin niiiiiiiiieeeee als Schl*mpe bezeichnen, niemals!), bis hin zu den schätzungsweise 70 Prozent an Spielszenen und dem - sorry - furchtbaren Schreibstil, kann "Carrie Soto is back" - und das tut mir wahnsinnig leid - nichts abgewinnen.Fazit: Bisher lieben die Leser*innen "Carrie Soto is back". Verstehen tue ich das null. Trotzdem freut es mich. Vielleicht gibt es den Ein oder Anderen, der durch das Buch Lust bekommt, ein echtes Tennismatch zu schauen. Die bloße Existenz des Romans verleitet mich zu einer besseren Sternevergabe von 2**.
A**E
An der Spitze ist es einsam
„Carrie Soto is back“ ist mein inzwischen drittes Buch von Taylor Jenkins Reid, die mich mit ihren Büchern bisher immer absolut fasziniert und mitgerissen hat. Tennis ist eigentlich überhaupt nicht mein Thema, weshalb ich die erzählte Inhalte nicht bezüglich Korrektheit bewerten kann, aber die Story selbst war wieder grandios.Zum Inhalt: Carrie Soto ist eine Tennislegende und Rekordhalterin was gewonnene Grand Slam Titel anbelangt. Bis 1994 ein Tennistalent droht diesen Rekord zu brechen. Carrie Soto beschließt also im Alter von 37Jahren auf den Tennisplatz zurückzukehren und es allen zu zeigen. Aber kann sie noch einmal die Kampfmaschine werden, die sie hinter sich zurückgelassen hat?Ich liebe die Farbgebung und das Cover. Taylor Jenkins Reid schreibt über Ikonen und Idole und genau das spiegeln die Cover auch wieder. Der Großteil der Geschichte wird es Carries Sicht erzählt, es gibt aber auch Zeitungsartikel und Interviews, die über Carrie berichten. Carrie Soto selbst ist ein Charakter, der zwar schwierig zu mögen ist, den man aber einfach für ihre Durchsetzungskraft und ihren eisernen Willen bewundern muss.Das Buch beschreibt Carries Werdegang bis hin zum absoluten Tennisstar und dann die Zeit ihren Comebacks mit allen Höhen und Tiefen. Dabei fällt immer wieder auf, dass es bei Carries Traum weder um Ruhm und Geld, noch um den Spaß am Tennis geht. Es geht darum, die Beste zu sein und es allen zu beweisen. Trotzdem finde ich, dass man den Wandel den Carrie durchmacht absolut sehen kann, ihre persönliche Entwicklung ist direkt greifbar und und mündet in einen Epilog, der mich als Leser zufrieden und beruhigt zurückgelassen hat.Auch hier werden wieder interessante Themen angesprochen, wie Ethnien der Spielerin und resultierende Nachteile bei Werbepartnern, Sexualität und wie die Sportlerinnen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Ja, es ist ein Roman mit Fokus auf Tennis, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich durch meine Unkenntnis des Sports Nachteile hatte der Handlung folgen zu können. Denn im Kern geht es eben nicht um Tennis. Es geht um Ehrgeiz, Erwartungen, um Erfolg und Niederlage, um Familie, Freundschaft und Liebe. Und darum, dass es an der Spitze sehr einsam sein kann.Für mich wieder ein sehr gelungener Roman mit mehr als nur einer starken Frauenfigur im Zentrum.
J**.
Interessant, auch ohne Tennis-Wissen
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, da ich von der Autorin schon andere Bücher gelesen hatte und sehr begeistert war. Und gespannt war ich auch, wie ich das Thema Tennis finde, das doch sehr präsent ist. Der Schreibstil ist wieder prima und es liest sich super. Zu Anfang war mir Carrie nicht gerade die sympathischste. :-) das fand ich aber interessant und auch wie sie sich etwas verändert hat im Laufe ihres Lebens, das wir nach und nach in einzelnen Jahren erzählt bekommen. Ihre Geschichte finde ich spannend. Auch den Blick hinter die Kulissen bzgl. dem intensiven Training (von nichts kommt nichts) und bzgl. Ihrer Konkurrenz fand ich echt gut. Fazit: Super geschrieben, interessante Geschichte. Aber: wer mit Tennis so wirklich gar nichts anfangen kann und keine Berührung damit haben möchte, für den ist das Buch wohl eher nichts.
N**7
Leider etwas zäh
Hatte mehr erwartet
A**I
Säkert bra om man kan tyska
Beställde den på tyska av misstag
Trustpilot
3 days ago
1 day ago